2024-04-17

Ich schenke heuer den Verzicht auf das „Recht haben müssen“

Ich habe mich dazu entschlossen, die Menschen, deren Meinung ich nicht verstehe und teile, bedingungslos zu akzeptieren.
Das bedeutet nicht, dass mir die Meinung oder ihr Verhalten gefällt, aber ich habe erkannt, dass ich sie nicht zwingen kann, eine andere Meinung zu vertreten oder sich anders zu verhalten. Und dass ich nur unnötig leide, wenn ich es trotzdem immer wieder versuche.

Ich schenke diesen Menschen (und in Wahrheit ja vor allem mir), dass ich sie bedingungslos akzeptiere, sie nicht abwerte oder beschimpfe. Denn nur weil jemand in einem Punkt nicht meiner Meinung ist, macht ihn das nicht zum Depp. Nur weil jemand sich einmal, zweimal, dreimal unhöflich verhält, ist nicht der ganze Mensch unhöflich.

Wir Menschen generalisieren wahnsinnig gerne. Und wir neigen dazu, unsere Wünsche in Forderungen umzuwandeln. Auch ich wünsche mir, dass wir alle gut auskommen und es nie Meinungsverschiedenheiten oder Schwierigkeiten gibt. Ist das realistisch? Wahrscheinlich nicht.

Für den Fall, dass es doch mal eine schwierige Situation gibt – egal ob das in der Familie, im Freundeskreis oder in der Arbeit ist – ich weiß, dass ich anders denken und mich dadurch auch anders verhalten kann. Ich kann das Verhalten der Person schlecht finden ohne dabei die ganze Person als Depp abzustempeln. Ich kann mich aktiv dazu entscheiden, Gemeinsamkeiten zu finden, die mich mit den Anderen verbinden anstatt den Fokus auf die Unterschiede zu legen.

Ich möchte den Menschen um mich herum das Geschenk machen, sie bedingungslos zu akzeptieren, ihre Meinungen zuzulassen, auch wenn sie mir nicht passen.

Ich schenke den Verzicht auf das „Recht haben müssen“ und konzentriere mich auf das, was uns verbindet.